Suche nach dem Licht...

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Elina
Gelöschter Benutzer

Suche nach dem Licht...

von Elina am 06.10.2017 15:55

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Hey, schön dass du hierher gefunden hast. (:
Ich möchte hier gerne einen neuen Versuch starten, dieses Mal eine Geschichte wirklich bis zum Ende hier zu veröffentlichen und ich denke, dass mir das auch gelingen wird. Nun rede, bzw. schreibe ich nicht mehr viel, sondern entlasse euch nach Valis...
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Klappentext
 Ethandria ist die Prinzessin im Reich der Elfen. Von Etikette und Förmlichkeiten hält sie nicht besonders viel, kann sich dem aber auch nicht widersetzen. Seit vielen Jahreswechseln liegt das Reich der Elfen in völliger Dunkelheit, denn das Zwergenvolk hat Luxes, den Stein des Lichtes, für sich in Anspruch genommen. Immer wieder in der Vergangenheit tobten Kriege um das Licht zwischen Elfen, Zwergen und Menschen, denn es vereinfacht vieles. Ethandria begibt sich mit ihrem Begleiter auf eine gefährliche Reise – ungewiss, wie sie verlaufen oder enden wird...
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 Luxes – ein kleiner Stein, der in jedem Volk einen Ort hat, wo er hingehört. Jedoch kann immer nur ein Volk ihn besitzen und nur innerhalb dieser Grenzen scheint das Licht – ist aber nur für das jeweilige Volk sichtbar
Elfenmetall – ein besonders leichtes, stabiles und dünnes Metall
Aphes – ein großer Baum, der den Mittelpunkt von Valis bildet
Valis – das Reich der Elfen
Nefasir – das Reich der Zwerge
Velesir – ein kleiner Bezirk der Elfen, die sich schon vor langer Zeit von Valis abgegrenzt haben
Tenebris – ein dunkler und kalter Wald, in den niemand freiwillig geht und der von gefährlichen Tieren beherrscht wird

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Und noch eine kleine Info am Rande: Bitte lasst euch nicht von der Länge der Kapitel abschrecken. Jedes beinhaltet ungefähr 1400 Wörter und steht etwa auf zwei DinA4-Seiten mit Schriftgröße elf.
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 ~Ich freue mich über Kritik! (:
~Elina 

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Chilli

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Re: Suche nach dem Licht...

von Chilli am 06.10.2017 15:58

Voll cool

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Elina
Gelöschter Benutzer

Re: Suche nach dem Licht...

von Elina am 11.10.2017 22:24

1. Kapitel ~ Das Erwachen

 

Ich stand an dem Fenster meines Schlafraumes. Meine rechte Hand berührte das schwarze Holz, welches mit Schnörkeln versehen das runde Fenster umrahmte. Eigens für mich angefertigt aus Aphes, dem Baum der Mitte. Nur für mich, und doch war es mir gar nicht wichtig. Meine braunen, gewellten Haare, die mir bis zu den Oberschenkeln reichten, waren mir in die Stirn gefallen und so strich ich auf jeder Seite die Strähnen wieder hinter meine markanten Ohren. Meine Ohren, mit denen man mich überall als Elfe identifizieren würde, egal wohin ich ging. Ich sah in das tiefe Dunkelblau, welches schon so lange Valis verdunkelte. Keine Sterne erhellten den Himmel, kein Mond glänzte geheimnisvoll – so erzählte man sich jedenfalls, dass es gewesen war. Ich selbst war gerade einmal zwei Jahreswechsel alt gewesen, als dem Elfenvolk das Licht geraubt wurde und so konnte ich mich nicht mehr daran erinnern. Vielleicht war es sogar besser so, denn ich vermisste nichts. Man konnte nichts vermissen, was man nicht kannte. Die älteren Elfen verfielen hin und wieder Schwärmereien und erinnerten sich mit einem sehnsüchtigen Blitzen in den Augen an die Zeit des Lichtes. Manche, die sogar Luxes zu Gesicht bekommen hatten, erzählten über sein betörendes, warmes Leuchten, das einem nie in Vergessenheit geraten würde. Sie berichteten über den strahlend blauen Himmel und die Sonne, die die Macht hatte, ganz Valis zu erhellen und den Boden fruchtbar zu machen. Ich konnte mir all dies nicht vorstellen. Anstatt der Sonne, die die Pflanzen zum Wachsen gebracht hatte, taten dies nun die Tränen der Elfen. Die Bauern sammelten ihre Tränen, schafften sie in eine eigens dafür angefertigte Werkstatt, wo sie dann vervielfacht wurden und schließlich den Bauern zurückgegeben wurden, damit sie die Tränen sparsam über ihre Felder träufelten. So verdorrten die Pflanzen nicht und jeden vierten Monat gab es eine gute Ernte, die alle Elfen sättigen konnte.
Ich seufzte und wendete mich vom Fenster ab. Mein Blick wanderte durch meinen großen Schlafraum von meinem Bett, über meine Kommode für den Schmuck, über den Schrank meiner Waffen, bis zu einem großen Spiegel, zu dem ich mich nun begab. Auf dem Weg dorthin nahm ich eine Fackel, die am Fuße meines Bettes einen kleinen Teil des Zimmers erleuchtet hatte, in die Hand und steckte sie anschließend in einen Halter neben dem Spiegel, bevor ich mich auf einen Hocker davor setzte. Der ovale Spiegel besaß einen Rahmen, welcher ebenfalls aus dem Holze Aphes gefertigt wurde. Selbst die Verschnörkelungen waren exakt gleich. Mich störte diese Perfektion, die Symmetrie, die Gleichheit, doch konnte ich nicht dagegen rebellieren.
Nun richtete ich meinen Blick in den Spiegel und begutachtete kritisch mein schmales Gesicht. Meine großen, eisblauen Augen schienen mich zu durchbohren, doch das taten sie schon immer. Wie oft schimmerten meine hohen Wangenknochen und mein Gesicht war in einer zarten, gesunden, rosa Farbe. Nahezu perfekt, wie es alle sagten. Ich trug meine übliche Kleidung, bestehend aus einer Rüstung in Form eines Ahornblattes aus Elfenmetall, das meinen Oberkörper bedeckte, jedoch so, dass meine Schlüsselbeine und Schultern freilagen, sowie der größte Teil meines Rückens. Unten trug ich eine einfache, lange Hose aus weißem Stoff, die an den Knöcheln zugeschnürt war. Meine Füße schützten knöchelhohe Schuhe, ebenfalls aus Stoff, mit einer Sohle aus biegsamen Kork. Ich zog mir schnell meinen Mittelscheitel mit einem Holzkamm nach und stand anschließend auf.
Ich hörte das Elfenhorn, welches zweimal hintereinander geblasen wurde – das Zeichen dafür, dass nun jeder Elf in der Nähe des Palastes innehalten sollte. Auch ich blieb an Ort und Stelle stehen, schloss die Augen und gedachte einen Moment der in den letzten Kriegen gefallenen Kriegerinnen und Kriegern – so auch meinen Eltern, die in dem letzten Krieg gegen ein Menschenvolk vor fünf Jahreswechseln ihr Leben gelassen hatten.
Entschlossen öffnete ich meine Augen wieder und ging schnellen Schrittes an die gegenüberliegende Wand des Zimmers. Dort öffnete ich meinen Waffenschrank, bestehend aus dem Holz einer Eiche, und entschloss mich recht schnell für ein einfaches Schwert aus dem leichten Elfenmetall und den dazugehörigen Gürtel, welchen ich mir um meine Hüfte schlang und in die Schlaufe das Schwert steckte. Kurz verharrte ich an dem offenen Schrank und sah die vielen weiteren Schwerter, Dolche, Messer, Bögen und Pfeile an, mit denen ich so viele Schlachten geschlagen hatte – sowohl zur Übung, als auch im Ernst. Aber jedenfalls waren es mehr, als ich zählen konnte.
„Prinzessin, Euer Bruder wünscht Euch zu sprechen", vernahm ich eine tiefe und raue Stimme vor meiner Tür. Ich atmete schwer aus und antwortete schnell: „Ich werde sofort kommen." Das scheppernde Geräusch, welches von einem Schwert kommen musste, verriet mir, dass der Wächter gegangen sein musste. Ich wusste nicht, weswegen mich Ephastes zu sich gebeten hatte, aber das tat auch nichts zur Sache, denn schließlich musste ich gehen. Der Befehl des Königs galt für jeden – auch für seine Schwester.
Ich warf meine Haare nach hinten und lief energisch zu meiner Tür, die mir von der anderen Seite sofort von zwei Elfen der Leibgarde geöffnet wurde. „Guten Morgen, Prinzessin", begrüßten sie mich gleichzeitig und verbeugten sich. Ich nickte ihnen freundlich, jedoch ohne ein Lächeln zu und bog einen langen Gang rechtsherum ab. Den Marmorboden zierten Gemälde von den verschiedensten Pflanzen und auch die Wände waren reich davon. An diesen hingen außerdem in Abständen von etwa zehn Metern Fackeln, welche den gesamten Palast erhellten. Ungefähr alle zwanzig Meter stand jeweils auf jeder Seite Wächter, die, als ich in ihre Nähe kam, sich vor mir verbeugten, so wie es alle taten, die unter mir standen. Auch das mochte ich nicht und konnte es nicht verändern. Ich hätte gerne einmal in die Gesichter der Wächter geblickt, auch wenn diese immer einen großen Helm trugen, der nur die Augen, den Mund und die Nase freiließen. Ihre Rüstungen, welche den kompletten weiteren Körper bis auf den letzten Millimeter bedeckten und so angriffssicher machten, glänzten prachtvoll und schienen frisch geputzt.
Nach etwa hundert Metern bog ich links ab, lief nochmal so lange, bis ich schließlich zu einer Treppe kam, die mich in das daruntergelegene Stockwerk führte. „Guten Morgen, Prinzessin", begrüßte mich ein weiterer Wächter, der mir auf der Wendeltreppe entgegenkam. Auch er durfte mich ohne meine ausdrückliche Erlaubnis nicht anschauen, obwohl er einer der Höhergestellten war, wie ich an den zwei Ahornblättern erkannte, die er als Zeichnung auf seinem linken Handrücken trug. „Ich wünsche Euch einen erfolgreichen Tag", sagte ich, obwohl ich dies eigentlich nicht durfte. „Es ist unter deiner Würde", sagte mir mein Bruder immer wieder, doch wann und ob welche Worte aus meinem Mund kamen, würde ich immer selbst entscheiden. Auch der Wächter stutzte, nickte mir aber zu und wir liefen aneinander vorbei.
Viele Stufen folgten, bis ich ebenerdig angekommen war und abermals einen langen Gang beschritt. Doch dieser sah anders aus. In der Mitte waren in Abständen, bis zur Decke reichende Säulen, an deren Fassade jeweils an jeder gegenüberliegenden Seite ein goldenes Ahornblatt schimmerte und auch an den Wänden prunkten diese. Dieser Gang war zudem breiter als die anderen und führte direkt zu dem Thronsaal. Von jeder Wand ging eine Tür ab, die jeweils in mehrere Beratungsräume führten. Die Anzahl der Wachen und Leibgarden war in diesem Gang verdoppelt und bildeten die einzigen Ausnahmen, denn die hier abgestellten mussten sich nur vor dem König verbeugen, wenn er den Gang entlanglief. Demzufolge blieben sie bei mir kerzengerade stehen und starrten einfach nur geradeaus, mit der linken Hand immer an dem Griff ihrer Schwerter. Reflexartig legte ich auch meine linke Hand dorthin und spürte die kleinen Saphirsteinchen, welche den Griff meines Schwertes zierten. Ich hatte das Gefühl, die Blicke der Wachen würden mich verfolgen, doch schnell verdrängte ich den törichten Gedanken.
Ehe ich mich versah, stand ich auch schon etwa drei Meter vor der großen Flügeltür. In der Mitte war auch hier wieder ein großes, goldenes Ahornblatt zu sehen, welches bei der Öffnung der Tür in der Mitte geteilt wurde. Ringsherum, an dem Rest der weißen Tür, war das Holz verschnörkelt und zeigte Motive von verschiedenen Blumen. Kurz verlor ich mich in alldem, doch eine Stimme ließ mich aufhorchen: „Wünscht Ihr einzutreten, Prinzessin?", fragte mich ein Wächter, der ausnahmsweise sein Gesicht nicht unter einem Helm versteckt hielt, sondern diesen unter den rechten Arm geklemmt hatte. Ich konnte nicht behaupten, dass er schlecht ausgesehen hätte, denn das Gegenteil war der Fall. Seine grünen Augen blickten mich ruhig an und eine Locke seines schwarzen Haares, fiel ihm über seine Stirn. Beinahe hätte ich ihm zugelächelt, aber schnell besann ich mich eines Besseren. „Ja. Ephastes erwartet mich bereits", sagte ich knapp und ohne eine kleinste Regung eines Gefühls in meiner Stimme. Der Wächter deutete eine Verbeugung an, nickte einem anderen Wächter zu und öffnete mir schließlich mit der Hilfe des anderen die Tür zum Thronsaal
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Chilli: Danke für dein positiven Kommentar :) Freut mich sehr 

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